„Migration als Kulturbringer“ war das Thema, unter dem die vierte Erasmus+ Begegnung in Konskie/Polen vom 09.12. bis zum 14.12.2019 stattfand. Im Vorfeld des Treffens setzten sich die Schüler der AHS mit bekannten Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund auseinander, wie zum Beispiel mit Daniel Chodowiecki, einer der bedeutendsten deutschen Kupferstecher und Grafiker des 18. Jahrhunderts. Er hatte polnische Vorfahren.

Zum Thema „Einfluss der Migration auf Architektur, Kunst und Sprache“ erstellten die Schüler Bildkarten, die den Einfluss vieler Kulturen auf die deutsche Sprache zeigten. So leitet sich zum Beispiel das Wort Alkohol aus dem arabischen „al–kuhl“ab.
Neben der Projektarbeit der Schüler, die aus den Bildkarten eine Kollage erstellten und diese in Gruppen präsentierten, standen Ausflüge zu den drei größten Städten Polens: Warschau, Krakau und Łódź auf dem Programm.

Empfangen wurden unsere Schüler von ihren Gastgebern in Warschau, einer Stadt mit vielfältiger Architektur, die von  gotischen Kirchen über klassizistische Paläste bis hin zu pseudo-barocken Gebäuden der stalinistischen Epoche und tristen Plattenbauten aus der Spätphase des Sozialismus reicht.
In Kraukau konnten sich die Schüler bei einer Krakauer Wurst vor romantischer Kulisse mit vorbeifahrenden Kutschen und liebevoll dekorierten Ständen auf dem mittelalterlichen Marktplatz auf Weihnachten einstimmen.
In der Universitätsstadt Łódź wurde den Schülern die Möglichkeit geboten, Studentenluft zu schnuppern und einer Vorlesung zur Stadtentwicklung von Łódź zu folgen.

Dabei erfuhren die Schüler, dass sich Łódź in der Mitte des 19. Jahrhunderts von einer provinziellen Kleinstadt zum „Manchester Polens“ entwickelte. Viele Textilbarone, darunter auch deutsche Industrielle,  ließen sich in der Stadt nieder. Wer kennt nicht das Lied: „Theo, wir fahren nach Łódź“?

Der Text spiegelt die Abkehr vom Dorfleben und das Streben nach Aufstieg und Reichtum wider. Alte Schlote, Backstein-Charme, schlossartige Fabrikantenvillen- noch heute kann man die Industriekultur erfahren. In der „Manufactura“, einem großen Einkaufszentrum in einer der stillgelegten Fabriken, konnten die Schüler ihre letzten Weihnachtseinkäufe erledigen, bevor es hieß: „Do zobaczenia Polska“ (Text u. Foto: Melanie Allspach)

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